Im Oktober 1938 waren Howaldts Deutsche Werke voll ausgelastet und brauchten dringend neue Arbeits- und Lagerflächen. Ein brachliegendes Gelände an der Hörn sowie Konstruktionspläne, die bereits aus Zeiten der Krupp-Germaniawerft stammten, boten sich für den Neubau geradezu an. Das in den Plänen vorgesehene Eisenbetonskelett war für Kiel und die damalige Zeit neu, und so wurde die Halle400 Anfang 1939 als erstes Kieler Gebäude dieser Bauart vollendet. Weil der Zweite Weltkrieg kurz bevorstand, verfügt die Halle über einen großen Luftschutzbunker, der 1500 Personen fasst.
In der Halle befanden sich eine Kupferschmiede, eine Zinnerei sowie Werkstätten für Kompressoren und Motoren für den Schiffsbedarf. Im Krieg wurde beinahe das gesamte Werftgelände zerstört. Nur wenige Gebäude an der Hörn, darunter die Halle400, blieben erhalten. Nach dem Krieg wurde die Halle länger nicht genutzt, da die restliche Werft erst wieder aufgebaut werden musste. Zudem war Deutschland der Bau von Kriegsschiffen untersagt. Nachdem diese Beschränkung aufgehoben wurde, diente die Halle400 HDW bis 1989 für den U-Boots-Bau. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Werftgelände jedoch deutlich weiter weg von der Hörn nach Osten verlagert, so dass die Halle nun ungünstig gelegen war.
1991 verkaufte HDW die Halle400 an die Stadt Kiel. Die Idee eines Medienhauses sollte sich erfüllen. 1993 zog ein privater Radiosender in die vorher umgebauten oberen Stockwerke ein und nahm den Sendebetrieb auf. Das Erdgeschoss rückte erst ab 1995 in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, als das Kieler Schauspielhaus umgebaut werden sollte. Der Spielbetrieb sollte weitergehen, man brauchte nur einen Veranstaltungsort geeigneter Größe. Nach einigen Umbauarbeiten im Erdgeschoss der Halle diente diese bis 1998 als Interimsbühne für viele Theaterstücke und Konzerte.
Im Jahr 2000 gingen der Stadt die Mittel für den Unterhalt der Konzerthalle aus. Daher waren jetzt private Investoren gefragt, die mit einem guten Konzept die Halle400 zu einem beliebten Anlaufspunkt innerhalb der Kai-City Kiel machen sollten. Im Dezember 2000 wurde der Kaufvertrag unterschrieben. Es sollte nun ein Veranstaltungsort in der Größe zwischen Ostseehalle und MAX, für den es durchaus Bedarf gab, entstehen.
Es folgten umfassende Umbau- und Sanierungsarbeiten. In deren Rahmen wurde unter anderem eine zweite Ebene in das Erdgeschoss eingezogen, um eine möglichst große Veranstaltungsfläche zu schaffen. Hierbei handelt es sich um eine Empore, von der aus die Bühne gut einsehbar ist. Bei der Sanierung blieb viel von dem historischen industriellen Charme der Halle400 erhalten, unter anderem ein Ladekran der HDW. Alte und neue Elemente wurden kombiniert, um die Halle400 an moderne Anforderungen anzupassen.
Im Mai 2002 wurde die Halle400 wiedereröffnet, sie dient seither als multifunktionales Veranstaltungszentrum. Es eröffnete zudem das Fuego del Sur, das in die Halle integrierte Restaurant mit großer Außengastronomie. Die Freianlage ist die zweitgrößte Kiels und erhält durch ihre unmittelbare Nähe zur Hörn einen ganz besonderen Reiz.
(Quelle: Referat von Tim Optenhöfel und Daniel Hupe am Gymnasium Kronshagen, 2002)